Bosch-Umsatz in Österreich: Geschäft zog in zweiter Jahreshälfte wieder an Geschäftsjahr 2020 Wien – Den Auswirkungen der Pandemie und dem weltweit rückläufigen Automobilmarkt konnte sich auch Bosch in Österreich im vergangenen Jahr nicht entziehen. „Ab März 2020 ist unser Geschäft von der Corona-Krise und den damit verbundenen Beschränkungen stark beeinträchtigt worden. In der zweiten Jahreshälfte hat das Geschäft wieder angezogen, sodass wir das Gesamtjahr 2020 besser abschließen konnten als zur Jahresmitte erwartet“, so Helmut Weinwurm, Alleinvorstand der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich. Insgesamt erwirtschaftete die Bosch-Gruppe in Österreich im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 1,23 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang von 12 Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter bei Bosch in Österreich beträgt im Berichtsjahr 2 940. „Ins Jahr 2021 sind wir gut gestartet“, so Weinwurm. Der Bosch-Manager erwartet erneut ein herausforderndes Corona-Jahr, sieht innerhalb der Bosch-Gruppe in Österreich für das Gesamtjahr 2021 jedoch einen Aufwärtstrend in allen Bereichen. „Trotz aller Herausforderungen bleibt unser Ziel, in den für uns wichtigen Branchen stärker als der Markt zu wachsen.“ Umsatzentwicklung 2020 nach Unternehmensbereichen Die breite Aufstellung der Bosch-Gruppe hat sich 2020 erneut bewährt und sorgte für einen Ausgleich unterschiedlicher Geschäftsverläufe. Der Unternehmensbereich Mobility Solutions entwickelte sich besser als der Markt, angesichts der rückläufigen Automobilproduktion lag der Umsatz jedoch unter dem Vorjahreswert. Eine Ausnahme bildet dabei das Geschäft mit Antriebs- und Fahrassistenzsystemen für eBikes. Hier verzeichnete Bosch in Österreich auch im Krisenjahr eine sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung. Ein starkes Wachstum erzielte Bosch in Österreich im Unternehmensbereich Consumer Goods. Das Geschäft mit Haushaltsgeräten und Elektrowerkzeugen profitierte vom Trend der Konsumenten, sich auf den häuslichen Bereich zu konzentrieren. Die BSH Hausgeräte GmbH verzeichnete in 2020 einen Rekordumsatz. XXL-Kühlgeräte waren besonders gefragt, ebenso kabellose Staubsauger und Waschtrockner. Bei Bosch Power Tools erfuhr wegen dem Covid-bedingten Cocooning-Effekt der private Konsum für Elektrowerkzeuge und Gartengeräte ein großes Wachstum, insbesondere der Online-Handel hat enorm zugelegt. Der Unternehmensbereich Industrial Technology konnte sich der längeren Marktschwäche nicht entziehen. Trotz steigender Auftragseingänge seit Herbst 2020 blieb der Umsatz von Bosch Rexroth mit Antriebs- und Steuerungstechnik im Berichtsjahr unter Vorjahr. Trotz des schwierigen Arbeitsumfelds war 2020 ein relativ gutes Jahr für den Unternehmensbereich Energy and Building Technology, dessen Erlöse im Berichtsjahr leicht unter dem Vorjahreswert lagen. Vor allem im Bereich der Wärmepumpen und Gasbrennwert-Geräte konnten mit den Marken Bosch und Buderus sehr gute Zuwächse verzeichnet werden. Eine hervorragende Entwicklung gab es auch bei Industriekesseln für Warmwasser und Dampf im Leistungsbereich bis 38 MW. Nachhaltig wachsen – mit Klimaneutralität und Innovationen Auch in der Krise richtet Bosch seine Strategie auf wichtige Zukunftsfelder aus und setzt dabei auf nachhaltiges Wirtschaften. Einen wesentlichen Meilenstein erreichte das Unternehmen mit der Klimaneutralstellung im Frühjahr 2020. „Bosch ist als erstes globales Industrieunternehmen mit seinen weltweit 400 Standorten klimaneutral – das schließt auch die österreichischen Standorte ein. Die Bestätigung durch eine unabhängige Testierung ist bereits erfolgt“, so Weinwurm. Zudem will Bosch bis 2030 die CO₂-Emissionen entlang seiner gesamten Wertschöpfungskette, von den Lieferanten bis zu den Kunden, gegenüber 2018 um 15 Prozent reduzieren– das sind 67 Millionen Tonnen Kohlendioxidausstoß weniger. „Mit Innovationen wollen wir Wachstum generieren und damit Wohlstand sichern, gleichzeitig aber auch Umwelt und Klima schützen. Dabei gehen wir die Zukunft des Antriebs technologieoffen an“, so der Bosch-Manager. Mit fundiertem Wissen und hohen Finanzmitteln treibt Bosch die E-Mobilität voran und entwickelt gleichzeitig die Technik für Verbrennungsmotoren konsequent weiter. „Um die Klimaziele zu erreichen, brauchen wir neben der E-Mobilität auch alternative Kraftstoffe, denn damit können auch Verbrennungsmotoren klimaneutral unterwegs sein“, erklärt Weinwurm. Österreich hat sich innerhalb der Bosch-Gruppe als bedeutender Entwicklungsstandort für alle Antriebsarten etabliert. Zudem treibt man bei Bosch in Österreich innovative Lösungen im Bereich des Internet der Dinge und der Künstlichen Intelligenz an. Mit Jahresbeginn wurde zudem ein Wiener Entwicklungsteam eingerichtet, das dem neuen Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions angehört. Hier werden die Hard- und Software-Entwicklung für neue Elektronikarchitekturen im Fahrzeug gebündelt. Mehr als 142 Millionen Euro oder rund 12 Prozent vom Umsatz flossen 2020 bei Bosch in Österreich in Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus hat das Unternehmen im Berichtsjahr in Österreich Investitionen von 13 Millionen Euro getätigt. Investiert wurde in die Modernisierung der Infrastruktur im Halleiner Werk sowie in Laboreinrichtungen und Prüftechnik an den Entwicklungsstandorten Wien und Linz. Bosch-Gruppe: Ausblick 2021 und strategischer Kurs Weltweit konnte die Bosch-Gruppe 2020 trotz Corona-Pandemie ein positives Ergebnis erzielen und ist mit dem ersten Quartal erfolgreich in das Jahr 2021 gestartet. „Bosch hat das Corona-Jahr 2020 gut gemeistert“, erklärte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. Das Unternehmen erwartet jedoch vor allem aufgrund anhaltender Risiken der Pandemie erneut ein anspruchsvolles Jahr. Um aus technologischen und ökologischen Umbrüchen neue Geschäftschancen zu erschließen, kombiniert Bosch Internet der Dinge (IoT) mit künstlicher Intelligenz (Artificial Intelligence, AI) und setzt auf Elektromobilität. „Wir gehören zu den Gewinnern der Elektrifizierung und bauen unser Softwaregeschäft durch Vernetzung mit künstlicher Intelligenz deutlich aus“, so Denner. Die weltweiten Anstrengungen gegen den Klimawandel führen zu einem Schub für Elektrifizierung und grünen Wasserstoff. Elektrifizierung biete für Bosch neue Chancen in mehreren Geschäftsfeldern, denn sie erfordert nicht nur Lösungen fürs elektrische Fahren im Auto, vielmehr auch fürs elektrische Heizen in Gebäuden. In der Antriebstechnik etabliert sich die Elektromobilität bei Bosch als Kerngeschäft. Für die Brennstoffzelle, die Wasserstoff in Strom umwandelt, entwickelt das Unternehmen stationäre und mobile Lösungen. Von 2021 bis 2024 will Bosch insgesamt eine Milliarde Euro in die Brennstoffzellen-Technologie investieren. Die eigenen Klimaschutzziele treibt Bosch planmäßig voran und hat mit der Klimaneutralstellung seiner weltweit mehr als 400 Standorte im Frühjahr 2020 einen wesentlichen Meilenstein erreicht. Die Bestätigung durch eine unabhängige Testierung ist bereits erfolgt. Damit hinterlässt Bosch als erstes globales Industrieunternehmen mit seinen eigenen Standorten keinen CO2-Fußabdruck mehr – das schließt auch die österreichischen Standorte ein. Zudem will Bosch bis 2030 die CO₂-Emissionen entlang seiner gesamten Wertschöpfungskette, von den Lieferanten bis zu den Kunden, gegenüber 2018 um 15 Prozent reduzieren – das sind 67 Millionen Tonnen Kohlendioxidausstoß weniger.