CES-Weltpremiere: Bosch vereint Infotainment- und Fahrerassistenzfunktionen auf einem Chip Bosch sieht großes Marktpotenzial für Fahrzeugrechner Weltpremiere auf der CES: Bosch demonstriert integrierte Funktionen aus bisher getrennten Fahrzeugdomänen auf einem System-on-Chip Geschäftsführer Dr. Markus Heyn: „Zentrale Fahrzeugcomputer sind das Herzstück moderner, software-definierter Autos.“ Großes Potenzial: Allein bei Rechnern für Infotainment und Fahrerassistenz erwartet Bosch bis 2030 ein Marktvolumen von 32 Milliarden Euro. Hardware-unabhängig: Zentrale Fahrzeugrechner von Bosch können je nach Kundenwunsch Chips unterschiedlicher Anbieter nutzen Der Trend hin zur software-definierten Mobilität geht Hand in Hand mit einer zentralisierten Fahrzeug- und elektrischen/elektronischen (E/E-) Architektur. Während heute meist zahlreiche Steuergeräte im Auto unterschiedliche Funktionen steuern, werden morgen wenige zentrale Fahrzeugcomputer mehrere Systemfunktionen aus bisher getrennten Domänen vereinen. Hierfür sind neue Computer notwendig, die mit einem leistungsfähigen Prozessor, einem sogenannten System-on-Chip (SoC), arbeiten. Bosch geht als Innovations- und Technologieführer voran und wird im Rahmen der CES® 2024 in Las Vegas, USA, im Januar 2024 als weltweit erster Automobilzulieferer die Fusion von Infotainment- und Fahrerassistenzfunktionen in einem Software-intensiven Zentralrechner und einem SoC demonstrieren. „Wir möchten die Komplexität der Elektroniksysteme im Auto verringern und diese gleichzeitig so sicher wie möglich machen. Mit der Demonstration unserer neuen Fahrzeugcomputer-Plattform auf der CES machen wir einen großen Schritt in genau diese Richtung. Unser mittelfristiges Ziel ist es, noch mehr automatisierte Fahrfunktionen auch ins Kleinwagen- und Mittelklassesegment zu bringen“, sagt Dr. Markus Heyn, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und Vorsitzender von Bosch Mobility. Taktgeber im Inneren des neuen Fahrzeugcomputers von Bosch – genannt „Cockpit & ADAS Integration Platform“ – ist ein SoC, der diverse Funktionen aus den beiden Domänen Infotainment und Fahrerassistenz zeitgleich verarbeitet. Dazu gehören beispielsweise das automatisierte Parken oder die Fahrspurerkennung, gepaart mit intelligenter und personalisierter Navigation und Sprachassistenz. Vorteile für Automobilhersteller: weniger Bauraum und Verkabelungsaufwand und somit auch weniger Kosten. Insgesamt ist Bosch mit Fahrzeugcomputern bereits heute gut im Geschäft: Allein mit Rechnern für Infotainment und Fahrerassistenz erwartet das Unternehmen 2026 einen Umsatz von drei Milliarden Euro. Modulares Baukastenprinzip für maximale Skalierbarkeit Bei seinen zentralen Fahrzeugrechnern setzt Bosch auf ein modulares Baukastenprinzip. Zusammen mit alleinstehenden Softwarelösungen beispielsweise für die Umfeldwahrnehmung wie der Video Perception können sich Kunden in Kombination mit Hardwarekomponenten ihre individuellen Lösungen modular und skalierbar zusammenstellen. Software-intensive Zentralrechner spielen hier eine entscheidende Rolle, denn sie ermöglichen es beispielsweise Herstellern, Fahr- und Assistenzfunktionen zu implementieren. Stark nachgefragt ist hierbei Software-Integration. Bosch bringt integratives Knowhow mit und ermöglicht es, Software-Bausteine aus verschiedenen Quellen zusammenzuführen. Tiefes Bosch-Knowhow in allen Fahrzeugdomänen als Wettbewerbsvorteil Nahezu alle Autobauer weltweit investieren derzeit massiv in Software-definierte Fahrzeuge. Bosch geht davon aus, dass der Markt für Automobilsoftware bis 2030 ein Volumen von rund 200 Milliarden Euro erreichen wird. Im Bereich der Fahrzeugcomputer für Infotainment- und Fahrerassistenzsysteme erwartet das Unternehmen ein Marktvolumen von 32 Milliarden Euro im Jahr 2030. Der Vorteil von Bosch ist sein tiefes Knowhow in allen Fahrzeugdomänen. So ist das Unternehmen nicht nur in der Software, sondern auch in der Hardware gleichermaßen zu Hause, entwickelt und fertigt Schlüsselkomponenten moderner Fahrzeuge etwa für Antrieb, Bremse, Lenkung, Infotainment und automatisiertes Fahren unter einem Dach. Bosch-Ansatz erlaubt maximale Flexibilität Bosch verfolgt einen sogenannten Multi-SoC-Ansatz. Die neuen Fahrzeugrechner des Unternehmens sind so ausgelegt, dass die benötigten SoC von unterschiedlichen Herstellern kommen können. Ergo: Je nach Kundenwunsch kann Bosch genau die SoC einsetzen, die angefragt werden. „Unsere Software läuft auf Chips verschiedener Hersteller. Somit lassen sich Soft- und Hardware voneinander entkoppeln“, sagt Heyn. Bosch gehört zu den wenigen Unternehmen, die eine zentralisierte Elektronikarchitektur durchgängig entwickeln können und das Zusammenspiel von Automobilelektronik, Software und Cloud beherrschen. Neue Funktionen, etwa für die Fahrerassistenz, kommen schnell und unkompliziert über Software-Updates „over the air“ ins Auto. Dies ermöglicht Autofahrern ein individuelles, digitales Fahrerlebnis – auch noch lange nach dem Fahrzeugkauf.