Technik-Profis von morgen im Wettbewerb der Ideen Beste HTL-Nachwuchsprojekte Österreichs mit Technik fürs Leben-Preis von Bosch ausgezeichnet 48 eingereichte Abschlussarbeiten von 141 Schülerinnen und Schülern aus 18 HTL in sieben Bundesländern, 15 nominierte Projekte und im großen Finale vier strahlende Siegerteams: Die „HTL-Oscars 2019“ wurden nach dem Finale des Technik fürs Leben-Preis von Bosch am 6. Juni 2019 vergeben. In 15 spannenden Live-Pitches mit anschließenden Frage-Sessions durch eine hochkarätig besetzte Jury und vor vollen Zuschauerrängen kämpften sich Teams HTBLuVA Anichstraße (Tirol) und zwei Teams der HTL Mössingerstraße (Kärnten) an die Spitze. Die Preisverleihung fand heuer erstmals im Bosch Engineering Center in Linz statt unter Anwesenheit von Oberösterreichs Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und dem Linzer Bürgermeister Mag. Klaus Luger sowie zahlreichen weiteren Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft. Nachwuchsförderung: Investition in die Zukunft “Wir wollen Oberösterreich zu einem pulsierenden Zentrum für die klügsten Köpfe machen, für die besten Talente und Forscher, für Leistungsbereite und Ideenbringer. Das ist heute notwendiger denn je, denn auch unser Standort steht vor enormen Herausforderungen – wer wettbewerbsfähig sein will, der muss heute vorne dabei sein und in die Forschung und Technik der Zukunft investieren. Die heutigen HTL-Nachwuchsprojekte zeigen in beeindruckender Weise, wie viele Fähigkeiten und Talente in den Jugendlichen stecken. Herzliche Gratulation dazu!“, so der Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer. Bürgermeister Luger hob die zentrale Bedeutung der HTL-Ausbildung für die Stadt Linz hervor: „Der Mangel an qualifizierten Fachkräften stellt vor allem bei technischen Berufen eine große Herausforderung für viele Unternehmen dar. Auch der Wirtschaftsstandort Linz ist mit mehr als 210.000 Arbeitsplätzen und einem hohen Anteil an Technik-Unternehmen stark davon betroffen. Umso mehr ist es notwendig, dass der Großraum Linz verstärkt Ausbildungsstätte für zukünftige Technikerinnen und Techniker ist. Der Innovations- und Industriestandort Linz profitiert von der fundierten HTL-Ausbildung. Der Technik fürs Leben Preis gibt den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mit technischen Problemstellungen und ihren Lösungen auseinanderzusetzen. Dadurch wird die Praxis in den Schulalltag integriert. Ich gratuliere allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement sowie ihren innovativen Lösungen und wünsche für die Zukunft alles Gute.“ HTL Ausbildung von hoher Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Dr. Klaus Peter Fouquet, Alleinvorstand der Robert Bosch AG und beim Technik fürs Leben-Preis auch als Juror tätig, zeigte sich beeindruckt vom Niveau und der Qualität der Schüler-Projekte: „Ich bin begeistert davon, was ich hier heute erleben konnte. Das war eine breite Leistungsschau des österreichischen Technik-Nachwuchses an HTL, und ich bin sehr beeindruckt, auf welchem hohen Niveau junge Menschen technische Lösungen finden, die unser Leben leichter und unsere Welt ein Stück besser machen. Hervorheben möchte ich auch, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erst ganz am Anfang ihrer beruflichen Karrieren stehen – man konnte deutlich sehen, welchen wichtigen Beitrag die HTL-Ausbildung dafür leistet, dass Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Österreich auch zukünftig von inspirierten Technikerinnen und Technikern profitieren werden. Alle Schülerinnen und Schüler, die sich hier heute in Linz den kritischen Fragen der Jury und einer Wettbewerbs-Präsentation gestellt haben, sind für mich wahre Siegerinnen und Sieger.“ Digitalisierung und Vernetzung im Fokus Verliehen wurde der Technik fürs Leben-Preis in drei Kategorien. Was heuer verändert wurde, sind die Bewertungsschwerpunkte. „Der Bezug der Arbeiten zu Vernetzungstechnologien erfährt ebenso mehr Beachtung in der Bewertung wie die bereichsübergreifende Vernetzung verschiedener Fachdisziplinen. Und um den Themen Digitalisierung und Vernetzung im besonderen Rechnung zu tragen, wurde erstmals der Preis in der Sonderkategorie „Connected Solutions“ verliehen für Techniklösungen unter Einbindung von Vernetzungstechnologien“, so Mag. Angelika Kiessling, Leiterin der Unternehmenskommunikation von Bosch in Österreich und Verantwortliche für den Wettbewerb. Dementsprechend bemerkenswert war im Auszeichnungsjahr 2019 der hohe Anteil an eingereichten Projekten mit einem direkten Bezug zur Digitalisierung, dem Internet of Things (IoT) bzw. zur Vernetzung von Maschinen und Geräten. „Durch unsere in mittlerweile zwölf Auszeichnungsjahren gesammelten Erfahrungen wissen wir, dass die eingereichten und präsentierten Projekte der Nachwuchstechnikerinnen und -techniker einen validen Spiegelblick auf jene Themen zulassen, die die gesamte Technik-Welt gerade intensiv beschäftigen und in den kommenden Monaten auf Trab halten werden. Die Schülerinnen und Schüler haben auch im Ausbildungskontext ein sensibles Sensorium für Trends und neue Entwicklungen“, betonte Mag. Kiessling. Die rund 150 bei der Preisverleihung anwesenden Gäste erlebten insgesamt 15 spannende Live-Pitch-Präsentationen, in denen die Teams ihre Technik-Lösungen kompakt, überzeugend und am Punkt darstellen mussten. Kategorie-Sieger Industrietechnik 2019: „Diffrec PRO – Bergegerät mit Differentialflaschenzug“ Noah Scheiring, Andreas Ladner und Tobias Schauer, Schüler an der HTBLuVA Anichstraße (Tirol) entwickelte ein neuartiges Bergegerät für den Einsatz im alpinen und hochalpinen Gelände. Bei Rettungseinsätzen mit Flaschenzugsystemen kommen derzeit Lösungen zum Einsatz, die einerseits deutlich schwerer und andererseits weniger effizient sind. Das Konzept wird mit einer hoch-belastbaren Dyneema-Seilschlinge betrieben, zeigte im Test mit der Bergrettung Tirol eine deutlich einfachere Handhabung und die Gewichtsersparnis bedeutet eine merkliche Erleichterung für die Einsatzkräfte im alpinen Bereich. Kategorie-Sieger Energie- und Gebäudetechnik sowie Gebrauchsgüter 2019 sowie Sieger in der Sonderkategorie „Connected Solutions“ 2019: „STFS – Smart Tunnel Fire Simulator“ Das Team der HTL Mössingerstraße (Kärnten), das aus Patrick Krumpl, Christoph Ertl, David Petritsch und Nico Trinker besteht, wagte sich für ihre Ideenfindung in österreichische Autobahntunnel. In diesen ist nämlich ein regelmäßiges Training mit Feuerwehren vorgeschrieben. Echte Brandsimulationen sind dort einerseits zeitaufwändig und andererseits in der Praxis nur sehr schwer realisierbar, da in Tunneln kein offenes Feuer verwendet werden darf. Die Feuerwehren wissen deshalb nach einem Training vielfach nicht, ob ein Brand tatsächlich gelöscht hätte werden können oder ob die Löschwassermenge ausgereicht hätte. Deshalb bauten die Schüler einen portablen und smarten Brandsimulator in Form eines Kleinwagens. Optische Lichtquellen simulieren das Flackern von Brandherden und Sensoren erfassen die eingesetzte Löschwassermenge. Eine Auswertung und Analyse des Einsatzes erfolgt mit einer eigens programmierten App. Ein Test des voll funktionsfähigen Prototypen durch eine Kärntner Feuerwehr überzeugte auch die Rettungskräfte und hat die Qualität der Brandsimulation erheblich verbessert. Kategorie-Sieger Mobilitätstechnik 2019: „EVO-Model: Electric Vehicle Operation-Model” (Fahrsimulator) Johannes Kraiger und Andreas Feik, ebenfalls Schüler an der HTL Mössingerstraße (Kärnten), beschäftigten sich im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit einem ausgeklügelten Simulator für Elektrofahrzeuge. Sie nahmen die vorherrschende Unsicherheit von Autofahrerinnen und Autofahrern zur Einschätzung der Reichweite von Elektroautos zum Anlass, um ein vollständiges Simulationskonzept für einzelne E-PKW-Modelle zu entwickeln. Damit kann das eigene Fahrverhalten in Steigungen, im Gefälle oder in der Ebene sowie eine Vielzahl an weiteren Parametern (Heizung, Klimaanlage, etc.) simuliert werden. Ergebnis ist die exakte Einschätzung der Reichweite von elektrobetriebenen Fahrzeugen auf individueller Basis – inklusive dynamischer Landschaftsprojektion und einer intuitiven, spielerischen Oberfläche, die sehr komplexe Zusammenhänge auch für Laien verständlich macht. Technik fürs Leben-Preis von Bosch als Karriere-Sprungbrett Der Technik fürs Leben-Preis der Bosch-Gruppe in Österreich wird seit 2008 jährlich vergeben. 2019 wurden die Projekte in den Kategorien Mobilitätstechnik, Industrietechnik, Energie- und Gebäudetechnik sowie Gebrauchsgüter bewertet. Gefragt sind neue technische Lösungen, die für die jeweiligen Anwenderinnen und Anwender einen echten Mehrwert bringen. „Es geht – wie schon der Name des Preises sagt – um Technik fürs Leben. Wir zeigen in Form eines spannenden Wettbewerbs für den Technik-Nachwuchs, welche positiven Verbesserungen Techniklösungen in unterschiedlichen Lebensbereichen schaffen können“, so Mag. Angelika Kiessling. Neben dem ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen der Lösungen stehen Anwendbarkeit und Umsetzungstauglichkeit der Projekte im Vordergrund der Jury-Bewertung. In den Fokus der Bewertung rücken heuer auch die wichtigen Themen Digitalisierung und Vernetzung sowie die bereichsübergreifende Vernetzung verschiedener Fachdisziplinen. Eine Sonderkategorie mit dem Titel „Connected Solution“, in der seit 2019 ebenfalls eine Auszeichnung vergeben wird, trägt diesen wichtigen Kriterien im Speziellen Rechnung. Der Wettbewerb wurde im Jahr 2007 von Bosch mit dem Ziel gestartet, jährlich die besten Technik-Talente an Österreichs HTL zu finden und zu fördern. Eingereicht werden können alle Diplomarbeiten, die im Rahmen der Matura an einer österreichischen HTL verfasst werden. Die Teilnahme am Wettbewerb wirkt bei den Absolventinnen und Absolventen wie ein Karriere-Turbo im Lebenslauf und öffnet ihnen viele Türen. Denn auch bei Personalverantwortlichen genießt der Technik fürs Leben-Preis von Bosch hohes Ansehen. „Die Teilnahme an diesem Preis zeigt, dass Schülerinnen und Schüler auch schon in jungen Jahren über den Tellerrand blicken und sich Herausforderungen stellen. Das sind natürlich gefragte Eigenschaften in der Berufswelt“, betont Mag. Angelika Kiessling. Auszeichnung und Berufspraktikum bei Bosch Die Gewinnerteams in jeder Kategorie haben Anspruch auf einen 6-monatigen Berufspraktikumsplatz in einem Unternehmen der Bosch-Gruppe in Österreich. Im Rahmen ihres Praktikums haben sie die Möglichkeit, ihr erworbenes Schulwissen in die Praxis umzusetzen. Alle Mitglieder der 15 nominierten Projektteams, das bedeutet sowohl Sieger als auch Nominierte, haben zudem die Gelegenheit, bei einem Bosch-Motorsportevent in Österreich Rennsportaction hautnah zu erleben. In den letzten zwölf Jahren wurden 644 Projekte von über 2.800 Schülerinnen und Schülern eingereicht. 401 Projekte waren für den Preis nominiert und 113 Schülerinnen und Schüler wurden bisher mit dem Technik fürs Leben-Preis ausgezeichnet. Darüber hinaus setzt Bosch stark auf den persönlichen Austausch und hat seit dem Jahr 2007 insgesamt 22 HTL-Besuche in ganz Österreich absolviert, um den Schülerinnen und Schülern die Auszeichnung näher zu bringen und zum Mitmachen zu motivieren. Hochkarätig besetzte Jury Die Jurymitglieder des Technik fürs Leben-Preis 2019, die das Finale vor Ort in Linz gestalteten, waren Prof. Dr. Wilfried Sihn (Geschäftsführer der Fraunhofer Austria Research GmbH), Maria Brandl (Stellvertretende Ressortleiterin Motor & Technik, Kurier), Dipl.-Ing. Wolfgang Kern (Leiter der Abteilung II/2 technischer, gewerblicher und kunstgewerblicher Schulen im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung) und Dr. Klaus Peter Fouquet (Alleinvorstand der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich). Prof. Dr. Bernhard Geringer (Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe & Automobiltechnik an der TU Wien) und Mag. Mariana Karepova (Präsidentin des Österreichischen Patentamtes) haben ihre Projektbewertungs-Expertise bereits vor den Live-Pitches einbringen können. Weiterfürhende Information wie die Übersicht aller nominierten Projektteams sowie Jurystimmen zu den Siegerprojekten finden Sie in der Pressemappe