Zukunftssichere Emissionen durch KWKK mit SCR-Katalysator Strom, Wärme und Kälte für den Ersatzteilspezialisten Winkler Zuverlässige und schnelle Bereitstellung von Ersatzteilen für Nutzfahrzeuge, Omnibusse und Landmaschinen ist für die Kunden der Firma Winkler Logistik GmbH essentiell. Dies spiegelt sich in dem neuen österreichischen Standort in Himberg wider. In einem der größten Zentrallager für Nutzfahrzeugersatzteile in Europa mit rund 27 000 m² Grundfläche lagern über 100 000 Teile, die durch ein leistungsfähiges Lager- und Logistikkonzept jederzeit verfügbar sind. Von diesem Logistikzentrum in der Nähe von Wien werden ab April 2019 Österreich und der komplette osteuropäische Raum mit Ersatzteilen versorgt. Bei der Planung des neuen Standortes Himberg war CO2-Vermeidung ein wichtiger Aspekt für Herrn Andreas Mayer, Geschäftsleitung Logistik bei Winkler in der Zentrale in Ulm: „Nachhaltigkeit und klimafreundliches Wirtschaften werden bei der Firma Winkler großgeschrieben und sind fest in unseren Unternehmenswerten verankert. Bei Planung und Bau unseres dritten Zentrallagers haben wir daher besonderen Wert auf hohe Effizienz und Klimaneutralität geachtet. Durch kürzere Lieferwege können wir unsere osteuropäischen Standorte jetzt deutlich schneller und flexibler beliefern.“ Das Projekt Am neuen Standort Himberg besteht ein kontinuierlicher Energiebedarf an Wärme für das Lager und die Büros, an Strom für Belüftung und Beleuchtung der Hallen sowie insbesondere für die vollautomatischen Lagersysteme. Bei der Analyse der geschätzten Lastprofile wurde schnell deutlich, dass eine relativ hohe Grundlast für Wärme und Strom vorliegt. Die hohe Gleichzeitigkeit von Wärme- und Strombedarf legte die wirtschaftliche Betrachtung einer kombinierten Strom- und Wärmeerzeugung mittels BHKW nahe. Die Planung und Umsetzung übernahm der Systemanbieter K&W Drive Systems – der offizielle Partner von Bosch KWK Systeme in Österreich – der z.B. auch für die Energieversorgung des Allgemeinen Krankenhaus Wien oder die Notstromversorgung der Wiener U-Bahn verantwortlich zeichnet. Der Projektleiter für BHKWs und Gasaggregate Herr Michael Harbich wurde bereits 2017 in das Projekt eingebunden und begann früh mit der Planung und Umsetzung des vom Kunden erstellten Energiekonzeptes: „Wir haben das Energiekonzept des Kunden durch die Lieferung eines Erdgas-BHKWs, einer Diesel Notstromanlage und eines Kaltwasserabsorbers mit adiabater Rückkühlung und der dazu notwendigen Sprühwasseraufbereitung umgesetzt. Die gelieferte Anlage sorgt für Strom, Wärme und Kälte (Tri-Generation) und sichert die Notstromversorgung für den Bedarfsfall. Dies ermöglicht dem Kunden hohe Energieautonomie, die Ausfallsicherheit wird gewährleistet und die Anlage erhöht die Energieeffizienz für den Kunden insgesamt deutlich.“ Das von K&W Drive Systems eingesetzte Bosch BHKW CE 400 NA kann durch die Nutzung der Abwärme des gasbetriebenen Verbrennungsmotors mit einem hohen Gesamtwirkungsgrad von 86,7 % punkten und stellt neben 400 kW elektrischer Leistung auch eine thermische Leistung von 500 kW bereit. Da in den Sommermonaten jedoch so gut wie kein Wärmebedarf besteht, die Laufzeiten eines BHKW aber so hoch wie möglich gehalten werden sollten, wird die erzeugte Wärme im Sommer mittels Absorptionskältemaschine in Kälte umgewandelt. Die so umgewandelten 415 kW Kälte werden zur Kühlung des Standortes, vor allem des Bürobereichs genutzt. Somit können voraussichtlich hohe Laufzeiten von bis zu 7 200 Betriebsstunden pro Jahr erreicht werden. Bei einem Verhältnis zwischen Gas- und Strompreis von 1:3 oder größer würde sich damit eine Amortisation in weniger als 3 Jahren ergeben. Stromversorgung jederzeit Das moderne Logistikkonzept bei Winkler schließt die automatisierten Lagersysteme ein und setzt deren konstante Funktionalität voraus. Neben wirtschaftlichen und umwelttechnischen Aspekten war daher die Stromautarkie eine der von Winkler geforderten Rahmenbedingungen für den Standort. Das Bosch BHKW sorgt gemeinsam mit einem Diesel-Notstromaggregat für verschiedene vorgegebene Notstromszenarien. Das gesamte System samt Steuerung wurde gesamtheitlich von den Experten von K&W Drive Systems geplant und umgesetzt. Die einzelnen Systemkomponenten konnten dadurch ideal aufeinander abgestimmt werden. Die übergeordnete Steuerung ermöglicht ein reibungsloses Funktionieren der Komponenten im Systemverbund und realisiert die geforderte Ausfallsicherheit der Stromversorgung. Umweltbewusst in die Zukunft Auch beim Thema Abgase hat die Firma Winkler das Thema Umweltschutz bedacht. Bei der BHKW-Anlage wurde zur Reduktion von Stickoxiden ein neuartiger SCR-Katalysator implementiert, mit dem die gesetzlichen Grenzwerte in Wien von 250 mg/m³ NOx weit unterschritten werden. Mit weniger als 100 mg/m³ verfügt die Anlage über einen für BHKWs extrem niedrigen Wert und ist bereits jetzt für zukünftige Verschärfungen bestens gerüstet. Die Konzeption und Entwicklung des SCR-Katalysators beruhen auf der Expertise und Qualität von Bosch-Produkten. Jonas Moser, Projektleiter bei Bosch KWK ist stolz auf die Neuentwicklung: „Dank der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit mit den Spezialisten von Bosch Mobility Solutions konnten wir ein eigenes Bosch-SCR- System speziell für BHKWs entwickeln. Hierbei kommt die gesamte Steuerung und Software sowie die SCR-Dosiereinheit und die NOx-Überwachung aus dem Hause Bosch. Somit ist das SCR-System in Bezug auf minimale Emissionen bei maximaler Katalysator-Lebensdauer optimal abgestimmt.“