15.05.2019
Bosch lässt im IoT die Dinge sprechen
DLT bringt Vertrauen ins Internet zurück
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Stuttgart/Berlin – Bosch erreicht den nächsten Meilenstein auf dem Weg zu einem weltweit führenden Anbieter im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). Den Anfang machte die millionenfache Vernetzung von Autos, Maschinen, Gebäuden und weiteren Dingen des täglichen Lebens. Insgesamt 52 Millionen internetfähige Produkte hat Bosch allein 2018 verkauft, über ein Drittel mehr als im Vorjahr. Schon heute vernetzt Bosch mehr als zehn Millionen Geräte unterschiedlicher Hersteller mit der open-source basierten Bosch IoT Suite. Jetzt arbeitet Bosch mit Partnern daran, dass die Dinge künftig in sicheren Ökosystemen kommunizieren und auch interagieren. Unter dem Motto „Vom Internet of Things zur Economy of Things“ präsentiert das führende Technologie- und Dienstleistungsunternehmen auf dem Branchentreffen Bosch ConnectedWorld in Berlin einen Ausblick auf die „Ökonomie der Dinge“. Sogenannte Distributed Ledger Technologien (DLT), zu denen auch Blockchain zählt, können hierbei zur Schlüsseltechnologie werden. „Wir bringen die physische und die digitale Welt zusammen und erleichtern so den Alltag der Menschen“, sagte Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner vor rund 5 000 technikbegeisterten Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft. „In Zukunft werden Dinge nicht nur kommunikativ vernetzt sein, sondern auch miteinander Geschäftsbeziehungen pflegen.“
DLT als Schlüsseltechnologie für die Economy of Things
Strategisch interessant sind diese Technologien für Bosch deshalb, weil sie die Economy of Things ermöglichen werden. Dinge werden sich selbstständig mit anderen vernetzten Dingen austauschen und in der Lage sein, Verträge (smart contracts) abzuschließen. Im Bereich der Mobilität kann dies bei ganz alltäglichen Abläufen helfen: So können etwa Mautgebühren, Parkplätze oder das Laden des Elektrofahrzeugs automatisiert abgerechnet werden.
Wenn das Auto mit der Ladesäule verhandelt
Bosch arbeitet mit dem Energieversorgungsunternehmen EnBW an einem Prototyp zur Verbesserung des Ladevorgangs von Elektroautos auf Basis der Blockchain-Technologie. Dabei wird der gesamte Ladeprozess – von der Auswahl der Ladestation, über die Reservierung bis zur Bezahlung – deutlich vereinfacht und passgenau auf den Kunden zugeschnitten. Beispielsweise können dem Kunden über die von Bosch entwickelte Software im Auto in Kombination mit einem intelligenten Ladesäulenmanager in Echtzeit unterschiedliche und transparente Preismodelle angeboten werden – je nach Verfügbarkeit von Ladesäulen und erzeugtem Strom aus erneuerbaren Quellen. Auch die Reservierung sowie Bezahlung des Ladevorgangs läuft vollautomatisch über die Blockchain. Weitere Präferenzen des Kunden werden ebenfalls berücksichtigt, etwa die Verfügbarkeit von Spielplätzen und Cafés im Umfeld von Ladesäulen, wenn der Kunde Kinder hat und gerne Kaffee trinkt. Erste Tests dieses neuen Systems laufen derzeit.
Wenn das Auto sein Ticket selbst bezahlt
Einen zweiten Anwendungsfall treiben Bosch und Siemens gemeinsam voran. Dabei geht es um ein auf Blockchain basierendes intelligentes Parkmanagementsystem. Parken wird dank DLT in Zukunft deutlich einfacher. Das Fahrzeug kommuniziert dann direkt mit umliegenden Parkmöglichkeiten und verhandelt die besten Konditionen. Sobald der Fahrer an der ausgewählten Parkschranke vorfährt, identifiziert sich das Fahrzeug selbst an der Schranke und diese öffnet sich, ohne dass der Fahrer ein Ticket ziehen muss. Auch beim Ausfahren erhält der Fahrer sofort freie Fahrt, denn das Fahrzeug hat bereits mit der Schranke kommuniziert und die Parkgebühr mittels virtueller Geldbörse bezahlt. Der Nutzen: Autofahrer müssen künftig kein Kleingeld mehr zum Bezahlen bereithalten und können auch das Parkticket nicht mehr verlieren. Einen entsprechenden Prototyp haben die Unternehmen auf dem Forschungscampus von Bosch in Renningen und auf dem Siemens Campus in München bereits erfolgreich umgesetzt.
Dezentrale Strukturen bringen Vertrauen ins Internet zurück
Kern von DLT sind dezentrale Strukturen im Internet: Daten liegen nicht in Rechenzentren weniger Plattformanbieter, sondern verteilt auf eine Vielzahl verschiedener Server. „Wir brauchen sichere, offene Plattformen und ein Internet, in dem der Nutzer souverän entscheiden kann, um Vertrauen in digitale Ökosysteme zu stärken“, betonte Denner. Der konkrete Nutzen für die Menschen: Sie sind unabhängig von wenigen großen Internet-Plattformen, müssen also beispielsweise nicht unerwartet neue Nutzungsbedingungen akzeptieren, weil der Plattformanbieter diese geändert hat und sie nicht auf eine andere Plattform ausweichen können. „Mit diesen dezentralen Strukturen schaffen wir Vertrauen in Internet-Plattformen. Denn: die Teilhabe vieler Akteure wird möglich“, sagte Bosch-Geschäftsführer und CDO/CTO Dr. Michael Bolle. Darüber hinaus sind dezentrale Plattformen, die von einem Ökosystem einer Vielzahl ebenbürtiger Partner betrieben werden, sicherer gegenüber Angriffen von außen.
5 000 Teilnehmer, 80 Aussteller, 150 Redner
Beim diesjährigen IoT-Branchentreff Bosch ConnectedWorld in Berlin zeigen mehr als 80 Aussteller, wie die rasante Entwicklung des Internet der Dinge neue Möglichkeiten in der Arbeitswelt und im persönlichen Alltag schafft. In der Berliner „Station“ kommen am 15. und 16. Mai rund 5 000 Teilnehmer auf 14 000 Quadrat¬metern zusammen. Zu den mehr als 150 Rednern zählen neben Bosch-Chef Denner auch Dr. Joachim Wenning (CEO Munich Re), Magnus Hall (CEO Vattenfall) und Sir Timothy Berners-Lee (HTML-Erfinder und Begründer des World Wide Web). Bei einem Hackathon entwickeln etwa 700 Programmierer, Start-up-Mitarbeiter und Designer neue Ideen für vernetzte Lösungen im Leben, in der Mobilität, sowie in Industrie und Logistik. Die Bosch ConnectedWorld findet 2019 zum sechsten Mal statt. Sie ist eines der weltweit größten internationalen Treffen zum Internet der Dinge.
In Österreich erzielte die Bosch-Gruppe 2022 mit über 3 100 Mitarbeitenden einen Umsatz von mehr als 1,4 Milliarden Euro. Bosch ist seit 1899 in Österreich präsent und heute mit allen vier Unternehmensbereichen vertreten: Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. An den Standorten Wien, Linz und Hallein sind internationale Kompetenzzentren für die Entwicklung innovativer und zukunftsweisender Mobilitätslösungen angesiedelt. Nahezu die Hälfte der Belegschaft in Österreich ist im Engineering-Bereich tätig. Engagierte Techniktalente finden bei Bosch in Österreich ein inspirierendes Arbeitsumfeld, um Zukunftsthemen aktiv voranzutreiben. Mehr Informationen unter www.bosch.at und www.bosch-presse.at.
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 428 000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2023). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 91,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Als führender Anbieter im Internet der Dinge (IoT) bietet Bosch innovative Lösungen für Smart Home, Industrie 4.0 und Connected Mobility. Bosch verfolgt die Vision einer nachhaltigen, sicheren und begeisternden Mobilität. Mit seiner Kompetenz in Sensorik, Software und Services sowie der eigenen IoT-Cloud ist das Unternehmen in der Lage, seinen Kunden vernetzte und domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen und Produkte für das vernetzte Leben, die entweder über künstliche Intelligenz (KI) verfügen oder mit ihrer Hilfe entwickelt oder hergestellt werden. Mit innovativen und begeisternden Produkten sowie Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 470 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 90 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten, davon etwa 48 000 Software-Entwicklerinnen und -Entwickler. Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.iot.bosch.com, www.bosch-presse.de