26.06.2025
Langfristig Umsatzplus bei Lösungen für assistiertes und automatisiertes Fahren auf Basis von KI erwartet
- Bosch investiert bis Ende 2027 mehr als 2,5 Milliarden Euro in KI.
- Bosch peilt mit Lösungen für assistiertes und automatisierte Fahren auf Basis von KI bis 2035 Umsatz von deutlich mehr als zehn Milliarden Euro an.
- Bosch-Chef Stefan Hartung: „Die Durchbrüche bei KI ermöglichen es, Innovationen schneller voranzutreiben und daraus Geschäft zu machen.“
- Mit agentischer KI in der Industrietechnik revolutioniert Bosch die Produktion.
- Bosch führt in Europa bei Patenten und Patentanmeldungen im Bereich KI.
Stuttgart - Bosch macht weiter Tempo bei der Anwendung und Weiterentwicklung von künstlicher Intelligenz (KI): Bis Ende 2027 will das Technologieunternehmen mehr als 2,5 Milliarden Euro in KI investieren. Für die Produkte und Services von Bosch ist sie ein Innovationsbooster und Wachstumstreiber: Sie macht automatisiertes Fahren sicherer, sie prüft verlässlich die Qualität in der Produktion und sie erleichtert Verbrauchern den Alltag beim Arbeiten, in der Freizeit und zu Hause.
„Die Durchbrüche bei KI ermöglichen es, völlig neue Kapitel in der Technik aufzuschlagen, die Entwicklung von Innovationen noch schneller voranzutreiben und daraus Geschäft zu machen“, sagt Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung. Bosch ist bereits früh in die Technologie eingestiegen, bringt KI und tiefes industrielles Wissen zusammen und erzielt dadurch inzwischen einen klaren Wettbewerbsvorteil. Zudem hat das Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren mehr als 1 500 Erfindungen auf dem Gebiet der KI zum Patent angemeldet – das ist ein Spitzenwert in Europa.
Die Vorteile der KI will sich Bosch zum Beispiel beim assistierten und automatisierten Fahren zu Nutze machen. Auch wenn sich in diesem Bereich die Dynamik aktuell noch nicht vollends entfaltet, steht der langfristige Markterfolg des automatisierten Fahrens für Bosch außer Frage. Das Unternehmen bietet dafür die passenden Lösungen und ist zuversichtlich: Der Bosch-Umsatz mit Software, Sensorik, Hochleistungscomputern und Netzwerkkomponenten wird sich bis Mitte der 2030er Jahre voraussichtlich verdoppeln – auf dann deutlich mehr als zehn Milliarden Euro. Bosch setzt KI beim automatisierten Fahren zum Beispiel bei der Umfeldwahrnehmung und bei der Fahrplanung ein. Das Fahrzeug denkt dank KI voraus, antizipiert, wie sich andere Verkehrsteilnehmer verhalten und berechnet die nächsten Schritte, um sicher ans Ziel zu gelangen. KI sorgt aber nicht nur für mehr Sicherheit im Fahrzeug, sie unterstützt auch dabei, Entwicklungszeiten für neue Produkte deutlich zu verkürzen. So kann Bosch beispielsweise auf eine einzigartige Basis von Fahrzeugsensordaten zurückgreifen, mit denen die generative KI gefüttert werden kann – und Systeme deutlich schneller und effizienter trainieren. So können in Zukunft noch zuverlässigere Fahrassistenten und automatisierte Fahrfunktionen realisiert werden.
Wenn die KI mit der KI sprichtIn der Produktion setzt Bosch bereits auf die nächste Stufe der künstlichen Intelligenz: agentische KI, die in der Lage ist, selbst Entscheidungen zu treffen und eigene Aktionen durchzuführen. „Agentische KI kann der KI einen ähnlichen Schub verleihen wie das Smartphone dem Internet“, sagt Tanja Rückert, Mitglied der Bosch-Geschäftsführung. Die revolutionäre Technologie ermöglicht es, dass verschiedene Prozesse parallel ablaufen. Mehrere KI-Agenten können ein Team bilden, ein Multiagentensystem, das von Menschen oder einem koordinierenden Agenten betreut wird. Diese Möglichkeit macht sich Bosch zunutze: Multiagentensysteme überwachen Geräte in der Fertigung, sagen Wartungsbedarf voraus oder optimieren die Personaleinsatzplanung. „Wir haben damit das nächste Level erreicht. Dies führt zu einer Reduzierung ungeplanter Ausfallzeiten und insgesamt zu höherer Produktivität“, so Rückert.
Vom Bosch Know-how bei der agentischen KI sollen neben den eigenen Werken auch andere Unternehmen profitieren: Bosch entwickelt eine Plattform, die ab Herbst 2025 für andere Unternehmen zugänglich gemacht wird und es ihnen ermöglicht, eigene Multiagentensysteme mit geringen oder sogar ganz ohne Programmierkenntnisse zu erstellen. Das Ziel: effizientere Produktion, sinkende Kosten und die Möglichkeit, flexibler auf Marktanforderungen zu reagieren. Bei einer umfassenden, orchestrierten Nutzung können so mehrere Millionen Euro eingespart werden.
Bosch nutzt KI für Technik fürs LebenNicht nur im Bereich der industriellen Produktion und in der automatisierten Mobilität, sondern im gesamten Unternehmen ist KI für Bosch ein Innovationsbooster. So lassen sich beispielsweise mit dem intelligenten Bosch-Kinderbett „Revol“ Vitalwerte wie Herz- und Atemfrequenz kontrollieren. Auf dem eBike hilft KI mit dem Feature „Range Control“ gegen Reichweitenangst. In der Küche übernimmt die KI die Funktion des Chefkochs: Der Bosch-Backofen der Serie 8 erkennt rund 80 Gerichte und stellt automatisch die optimale Zubereitungsmethode und Temperatur ein. Auch beim Heimwerken unterstützt künstliche Intelligenz: Ein Wandscanner kann in Wände hineinschauen und elektrische Leitungen, Metallträger und Hohlräume erkennen.
Eigene Academy macht Mitarbeitende fit für KIBosch nimmt auch seine Mitarbeitenden auf dem Weg mit: Bosch fördert die KI-Weiterbildung seiner Belegschaft durch die „AI Academy“, die seit 2019 bereits über 65 000 Mitarbeitende geschult hat. Knapp 5 000 auf KI spezialisierte Beschäftigte arbeiten an intelligenten KI-Lösungen. KI-Kompetenzen sind auch außerhalb von Bosch essenziell für die Zukunft der Arbeitswelt. „Eines wird zunehmend klar: Eine Gesellschaft ohne KI-Fähigkeiten wird im weltweiten Wettbewerb ins Hintertreffen geraten“, so Hartung. Eine Mehrheit hat die Tragweite der KI offensichtlich auch schon erkannt: Laut dem Bosch Tech Compass planen vier von fünf weltweit Befragten eine KI-Weiterbildung, und etwa zwei Drittel befürworten KI als Schulfach. 72 Prozent der Deutschen halten künstliche Intelligenz für die einflussreichste Technologie im eigenen Land in den kommenden zehn Jahren. Bosch ist für dieses bevorstehende Zeitalter der KI schon heute gut gerüstet.
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