17.10.2023
Gastbeitrag Helmut Weinwurm: Warum Europa eine ambitionierte Euro 7-Abgasnorm braucht
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Die Internationale Automobil-Ausstellung in München, kurz IAA Mobility, bot Anfang September auch heuer wieder zahlreichen Ausstellern die Möglichkeit, einem breiten Publikum neueste Entwicklungen und visionäre Konzepte im Bereich der Mobilität zu präsentieren. Gleichzeitig gab sie Anlass zur angeregten Diskussion über die Frage, wie wir Menschen in naher Zukunft Mobilität leben und gestalten wollen – gerade im Hinblick auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Die Europäische Union hat sich verpflichtet, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen und sich somit die Dekarbonisierung des Verkehrssektor zum Ziel gesetzt. Ab 2035 sollen Fahrzeughersteller, die noch neue Pkw und Kleintransporter mit Benzin- oder Dieselantrieb auf die Straße bringen, mit hohen Strafzahlungen belegt werden.
Gleichermaßen möchte die EU-Kommission mit einer neuen Euro 7 Verordnung die Luftschadstoffe von Fahrzeugen im Straßenverkehr weiter reduzieren. Und zwar nicht nur von mit Diesel und Benzin betriebenen Verbrennern, die als Bestandsfahrzeuge noch lange nach 2035 auf europäischen Straßen zu finden sein werden, sondern auch von allen anderen Antriebsarten, inklusive Elektrofahrzeuge. Letztere verursachen zwar keine Abgasemissionen, produzieren durch den Brems- und Reifenabrieb jedoch gesundheitsschädlichen Feinstaub.
Die Euro 7 Norm sorgt für Diskussionen in Fachkreisen und der Politik. Mehrere Gründe sprechen dafür, dass es eine ausreichend ambitionierte Euro 7 Abgasnorm braucht, um künftig zu erwartende neue Luftqualitätsstandard in der EU zu erreichen. Von daher ist es enttäuschend, dass sich die Mehrheit der EU-Staaten Ende September für eine Euro 7 light ausgesprochen hat, das bei den Abgasemissionen kaum Anreize für Einsparungen und eine saubere Luft in Städten setzt.
Die Technologie dafür ist bereits vorhanden. Denn ein Großteil der notwendigen Euro 7-Investitionen sind in den vergangenen Jahren durch die Zuliefererindustrie bereits erfolgt. Dies geschah im Vertrauen darauf, dass die Politik keinen Zweifel daran ließ, dass eine effektive Euro 7 Norm sicher kommen würde.
Der Verbrennungsmotor wird in unterschiedlichsten Mobilitätsanwendungen noch lange gebraucht. Er kann zudem auch mit alternativen und klimaneutralen Kraftstoffen betrieben werden. Wir sollten alle Technologien einsetzen, die zur Erreichung unserer Klimaziele beitragen und gleichermaßen sicherstellen, dass diese auch den europäischen Luftqualitätsanforderungen entsprechen.
Eine schwache Euro 7 Norm würde dazu führen, dass wir schon bald in Europa veraltete Motoren fertigen. Damit wird der Umwelt nicht geholfen. Vor allem wenn man bedenkt, dass bis 2035 zugelassene Pkw im Schnitt noch bis 2050 auf dem Markt sein werden. Außerdem drohen wir den Anschluss zu verlieren, da es in einigen Weltregionen wie China und Kalifornien zum Teil bereits ambitioniertere Grenzwerte gibt.
Ohne eine hohe Durchdringung von Euro-7-Fahrzeugen in der Flotte besteht keine Chance, zukünftig zu erwartende neue Luftqualitätsvorgaben in der EU einzuhalten. Dafür ist es wichtig, dass die neuen Vorgaben bald zum Tragen kommen. Auf jeden Fall sind neue Abgasnormen möglichen Fahrverboten vorzuziehen.
Alle Blicke richten sich nun auf das EU-Parlament. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieses stärker in Richtung des ursprünglichen Kommissionsvorschlags positioniert. Dieser weist in eine gute Richtung. Geänderte Kriterien für Straßentests berücksichtigen Kurzstrecken dort besser, und es soll richtigerweise auch keine Mittelung der Testergebnisse über Stadt-, Land-, Autobahnfahrten mehr geben.
Erstveröffentlichung des Gastbeitrags im Fachmagazin "Auto & Wirtschaft" am 17. Oktober 2023.
In Österreich erzielte die Bosch-Gruppe 2023 mit mehr als 3 200 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro. 2024 feierte die Bosch-Gruppe in Österreich ihr 125. Jubiläum: Mit 1. Oktober 1899 übernahm die Firma Dénes & Friedmann die Vertretung der Bosch-Produkte für die gesamte Donaumonarchie. Das war der Beginn der Bosch-Aktivitäten in Österreich und der Startschuss für eine blühende Erfolgsgeschichte. Heute ist Bosch in Österreich mit allen vier Unternehmensbereichen vertreten: Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. An den Standorten Wien, Linz und Hallein sind internationale Kompetenzzentren für die Entwicklung innovativer und zukunftsweisender Mobilitätslösungen angesiedelt. Nahezu die Hälfte der Belegschaft in Österreich ist im Engineering-Bereich tätig. Engagierte Techniktalente finden bei Bosch in Österreich ein inspirierendes Arbeitsumfeld, um Zukunftsthemen aktiv voranzutreiben. Auch in den Produktionsbetrieben in Hallein, Bischofshofen, Linz und Pasching sowie in den Vertriebs- und Verwaltungsbereichen tragen dynamische Beschäftigte zum nachhaltigen Erfolg der Bosch-Gruppe in Österreich bei. Mehr Informationen unter www.bosch.at und www.bosch-presse.at.
Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunter-nehmen mit weltweit rund 418 000 Mitarbeitenden (Stand: 31.12.2024). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 90,3 Milliarden Euro. Die Geschäftsaktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Mit seiner Geschäftstätigkeit will das Unternehmen übergreifende Trends wie Automatisierung, Elektrifizierung, Digitalisierung, Vernetzung sowie die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit technologisch mitgestalten. Die breite Aufstellung über Branchen und Regionen hinweg stärkt die Innovationskraft und Robustheit von Bosch. Mit seiner ausgewiesenen Kompetenz bei Sensorik, Software und Services ist das Unternehmen in der Lage, Kunden domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Zudem setzt Bosch sein Know-how in den Bereichen Vernetzung und künstliche Intelligenz ein, um intelligente, nutzerfreundliche und nachhaltige Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Bosch will mit „Technik fürs Leben“ dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH sowie ihre rund 490 Tochter- und Regionalgesellschaften in mehr als 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs-, Entwicklungs- und Vertriebsverbund von Bosch über fast alle Länder der Welt. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit rund 87 000 Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung an 136 Standorten. Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de.